Rezept gefunden bei »essen und trinken«
für 4
1 kg tomaten | 1 prise zucker | 15 g hefe | 150 g volkornmehl | 200 g ziegenkäse | basilikumblätter | kräuter der provence | 2 el pinienkerne | olivenöl | rucola | balsamico
etwa 1 kilo tomaten halbieren und mit der schnittseite nach unten auf ein blech mit olivenöl geben, mit etwas zucker bestreuen und für etwa 30 minuten bei 150° zum trocknen in den ofen schieben.
in der zwischenzeit 1 el öl, 15 g frische hefe und 100 ml lauwarmes wasser verühren. 150 g volkornmehl und eine prise salz dazugeben und einen teig kneten. diesen teig etwa 30 minuten gehen lassen. nochmals durchkneten und eine geölte tarteform damit auslegen, rand hochziehen. den boden mit einer gabel mehrmals einstechen und den teig nochmal etwa 20 minuten ruhen lassen.
danach einen teil von 200 g jungem zerbröseltem ziegenkäse auf den boden verteilen, dazu ein paar basilikumblätter geben und mit kräutern der provence würzen, danach die mit salz, pfeffer und kräutern der provence gewürzten tomaten darübergeben, und die andere hälfte des ziegenkäses drüberbröseln, nochmals mit kräutern der provence würzen. etwa 2 el pinienkerne drüberstreuen und mit etwas olivenöl betreufeln. ab in den ofen für 15-20 minuten bei 220°C, die tarte etwas auskühlen lassen und danach mit basilikumblättechen bestreuen.
dazu einen ruccola salat servieren mit folgendem dressing:
2 el balsamico,
4 el öl, salz, pfeffer, etwas honig
in ein glas mit schraubverschluss geben und gut schütteln.
bon appetit.
………
Update: September 2025
Vor ein paar Tagen hat mir die liebe Julia herrlich viele, köstlichste Tomaten geschenkt – so lieben Dank nochmal dafür. Sofort ist mir diese Tarte in den Sinn gekommen.
Mit ihr lässt sich der Sommer noch ein Stückchen länger auf den Tisch zaubern. Sie schafft Momente, in denen wir Zeit miteinander verbringen, ins Machen und ins Gespräch kommen. Kostbare Augenblicke entstehen – in einer Zeit, in der es oft an Zeit fehlt oder sie übervoll ist. Wir brauchen mehr Ruhe, mehr Stille, mehr Raum für uns selbst.
Das Rezept habe ich 2010 zum ersten Mal auf meinem Blog geteilt. Heute backe ich sie wieder – meine jüngste Tochter ist inzwischen sechs Jahre alt und hilft mir voller Freude. Es berührt mich, sie zu beobachten, wie sie konzentriert mit der Gabel in den Teig sticht oder behutsam den Ziegenkäse zerbröselt. Ich bin dankbar für diesen Moment und möchte ihn für immer in mir bewahren …
Währenddessen schweifen meine Gedanken zurück: 2010 – damals war meine Mutter seit etwa einem Jahr tot. Ungefähr ein Jahr habe ich gebraucht, um wieder »klar« zu kommen. Diese schwere Zeit hat mich sicher auch gestärkt, um mit Dingen, die danach so kamen, umgehen zu können.
Warum schreibe ich das alles? Weil sich gerade viel bewegt. Überhaupt – oder gerade bei mir, ich weiß es nicht genau. Manche Dinge wollen gerade noch einmal angesehen, noch einmal verstanden werden. Und andere stehen schon vor der Tür und drängen ins Leben. All das verwirrt, klärt, verwirrt erneut. Ein Gefühl, das in unserer Zeit stetig mitschwingt: von allem ein Zuviel – zu viele Auswahl, zuviel Möglichkeiten, zu viele To-dos. Solche Momente des gemeinsamen Backens steuert dem etwas gegen.
Ich hole die Tarte aus dem Ofen. »Oh my God, wie schön ist die denn!«, ruft Tomma, gefolgt von: „Mama, du glaubst es nicht – ich hab mit meiner Zahnlücke gerade echte Musik gemacht, hör mal.« Währenddessen möchte Lucie, dass ich sie französisch abfrage …
Die Tarte kommt bei den Kindern nicht besonders gut an – zu tomatig, zu vollkornig, zu ziegenkäsig. Und doch war sie genau richtig.
sf | April 15, 2010