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Spargel-Zitronen-Suppe

Lucie sagt, sie möchte Spargelsuppe. Zuerst meinen meine Ohren, sie haben sich verhört. Etwas ungläubig spähe ich zum Kind. Es nickt und grinst. »Ok, mach ich sofort! jetzt! das ist ja meeeegaaaa« – bin ich versucht zu sagen. Ich antworte – so gelassen und beiläufig wie möglich: »Ok, ich kann morgen dafür einkaufen … Zitronig?« »Ja, zitronig!«

Am nächsten Tag hat meine Tochter eine Freundin zu Besuch. Beim Abholen laden wir spontan ein, noch einen Teller mitzuessen.
»Nein, danke, das ist lieb, aber meine Kinder hassen Spargel.«
»Nein, tun wir nicht.« »Tut ihr wohl« »Wir mögen keinen Spargel, aber SpargelSuppe schon. Wir wollen. Bitte.«
Die Nicht-Spargel-Freundin probiert zuerst. Nickt. Isst.
Der Vater sagt etwas von wegen: »Du musst jetzt nicht aus Höflichkeit essen.«
Ich stimme zu, »das müsst ihr nicht. Ich vertrage Wahrheiten, auch: Es schmeckt mir nicht.«
Auch der Bruder des Besuchskinds möchte nun in die Suppenprobiererei einsteigen.
Auch er – bekennender Spargelhasser. Mein Sohn kommt auch zum Tisch. »Bah, Spargel.«
»Theo, das kann man anders formulieren.«
»Zwei bekennende Spargelhasserkinder sitzen am Tisch und probieren. Das musst du jetzt auch.«
»Nein.«
»Doch.«
»Nein.«
»Doch«
»Ok.- Es schmeckt ja gar nicht nach Spargel…«

Meine jüngste Tochter möchte lieber nur Sahne. Keine Suppe.
Das Besuchskind möchte nochmal Nachschlag.
Der Vater meint, immer noch ein »Ich tu nur so, als ob ich’s mögen würde« bald entlarven zu können.
Meine Tochter rührt sehr viel und ausgiebig, tunkt sehr große Brotstücke hinein. Macht viel »bohai«, aber isst sie auch?
Der Bruder des Besuchskinds findet sie »wirklich ok«.
Das Besuchskind leckt den Teller.
Der Vater bittet um 5 Minuten alleine in der Hängematte.
Meine jüngste Tochter nimmt sich einen Nachschlag von der Sahne.

»Lucie, wie fandest du die Suppe?« frage ich sie später im Bad.
»Schon Lecker, nur die Fasern mochte ich nicht.«
Ich hab mir das »durchsieben geschenkt« – auch, weil ich damit rechnete, dass die Kinder eh passen.

Beim nächsten Mal siebe ich sie durch.
Ich buche das als Erfolg.

für 5-6:
1-2 kleine Zwiebeln | etwa 200 g Kartoffeln, geschält und gewürfelt | 1 kilo weissen Spargel, geschält, die enden gekappt (daraus kochen wir einen Spargelfondd) die Köpfchen abgeschnitten und beiseite gelegt, den Rest in Stücke geschnitten | 2 el öl | 900 ml Spargelfond und/oder Gemüsebrühe 250 g Schlagsahne | 1 Schraubglas | 1 Bio Zitrone, Saft und Abrieb | Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer, Sumach | Radiesschenkresse


Zuerst den Spargel schälen, die unteren Enden kappen. Schale und Enden in einen Topf geben, mit etwa 600 ml Wasser bedecken und 20 Minütlichen vor sich hinköchelnd lassen, während man alles weitere schnippelt und vorbereitet. Zwiebeln hacken, Kartoffeln schälen und würfeln. Zitrone waschen, abreiben und pressen. Im Topf erhitze ich etwas Öl und brate die Spaargelköüfen – vorher nochmal längs halbiert, 2,3 Minuten an, etwas Salz; Pfeffer, einen Hauch Zitronenschalenabrieb und
heraus aus dem Topf und beiseite stellen. Nun wieder etwas Öl und ein kleines Stückchen Butter erhitzen und die Zwiebel darin andünsten. Nach 1,2, 3 Minuten Spargel und Kartoffeln dazugeben, alles 3,4 Minuten unter rühren bei mittlerer Hitze anbraten. Nun gebe ich das SpargelSchalenKochwasser dazu – fülle auf insgesamt etwa 800 ml auf und gebe noch 1,2 TL Gemüsebrühe oder Gemüsebrühenpaste dazu. Deckel drauf und alles darf 20 Minuten köcheln. Nun die Suppe fein pürieren – gerne – durch ein Sieb streichen – mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Abrieb abschmecken.
Die Kinder schütteln die Sahne in einem Schraubglas halbfest.
Suppe in die Teller, ein Schlag Sahne drauf, ein paar Spargelköpfchen, etwas Kresse und eine Prise Sumach drüber. Wers gerne zitronigZitronig mag kann auch jetzt nochmal etwas zitronenabrieb drüber geben.

Ach ja, meinem lieben Mann, Zeichner und Tellerwäscher war die Suppe übrigens viel zu zitronig, wie er mir später beim Aufräumen ihn der Küche flüstert. …

Avatar sf | May 20, 2025

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