Wie zwei Fäden, die sich gefunden haben, längst bevor wir wussten, dass wir sie tragen.
Manchmal laufe ich voraus, zu schnell, zu viel, und spüre doch, wie sie mich mit ihrem Blick zurückholt.
Leiser. Langsamer. Klarer.
Sie zeigt mir Dinge, die ich übersehe.
Sie fragt nicht laut, sie wartet, bis ich sehe.
Und wenn ich sehe, dann ist da dieses Aufleuchten, dieses stille Wissen, dass wir uns gegenseitig halten.
Ich bin die, die Türen aufstößt.
Sie ist die, die hineinführt, den Raum erkennt, den ich sonst verpasse.
Zusammen ein merkwürdiger Tanz: Motor und Steuer, Kraft und Klarheit.
Manchmal stolpernd, manchmal im Gleichklang, immer suchend.
Und dazwischen diese Augen,
die sich dem Zauber hingeben,
zweifelnd und wissend zugleich,
wohlwollend, nie zerstörend.
Vielleicht ist genau das unser Weg:
nicht perfekt, nicht glatt,
aber wahr – getragen von etwas,
das größer ist als wir beide.
sf | September 16, 2025