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Es fängt im Kleinen an. MakeLoveGreatAgain

Es fängt im Kleinen an.
Integration ist keine Maßnahme, kein Projekt, kein Extraprogramm. 
Integration ist eine Haltung.


Meine Tochter ist im Rollstuhl unterwegs. 
In vielen Situationen ist es für sie ganz selbstverständlich, dass sie andere Wege geht als ihre Gruppe. Den zwei-, dreiminütig längeren, barrierefreien – gemeinsam mit der Integrationshelferin. Der Rest der Gruppe flitzt die Treppe hinunter. Ab in den Park, hinein ins Spiel. 
Lucie kommt ein paar Minuten später an. Das klingt erstmal nicht dramatisch.


Aber was macht es mit einem Kind, wenn es immer ein wenig später dazukommt?
Jedesmal. Immer Wiederholt. Wenn die Gruppe schon im Spiel versunken ist, sich verteilt hat? Zu Beginn fragten einige Kinder:
»Warum gehen wir nicht alle gemeinsam den anderen Weg?«

Wenn Erwachsene solche Fragen abtun, wenn sie nicht hinhören,
 dann wird etwas übersehen. Und gleichzeitig etwas gepflanzt.
Etwas, das wachsen wird – verbindend und bereichernd,
oder trennend und ausgrenzend.

Und warum? Warum gehen nicht alle gemeinsam, die paar Minuten mehr? Ich verstehe es schlicht nicht. Vieles geht nicht. WummsAus. Da ist nichts dran zu rütteln. Aber so etwas einfach, kleines leises. Das würde doch gehen. Wenn man wollte?

Wenn wir über Inklusion sprechen, sprechen wir oft über Rampen, Aufzüge, barrierefreie Toiletten. All das ist wichtig. 
Aber Teilhabe ist mehr als physische Barrierefreiheit.

Teilhabe heißt: gesehen werden. In dem, was da ist – nicht in dem, was fehlt. 
Denn so viel Geschichte liegt im Gesehen-Werden. 
So viel Wert liegt in den kleinen Gesten: 
Ein Platz wird freigehalten. Eine Gruppe rückt zusammen. 
Eine Frage wird gestellt – nicht übergangen. 
Eine Hand wird ausgestreckt – nicht aus Mitleid, sondern aus echtem Interesse.

Das Gesehenwerden selbst schreibt Geschichte – für ein einzelnes Kind, aber auch für die Gruppe, das Umfeld, die Gesellschaft.

Vielfalt bereichert – uns alle.
Weil sie uns wach macht. 
Weil sie uns lehrt, genauer hinzuschauen, offener zu denken, tiefer zu fühlen. 
Weil wir aneinander wachsen, wenn wir Unterschiede nicht fürchten,
 sondern als Teil unserer gemeinsamen Geschichte begreifen.
Vielfalt schenkt Perspektiven.
 Sie macht uns menschlicher, lebendiger, verbundener.
 Und sie beginnt genau dort, wo wir uns trauen, gemeinsam zu gehen – 
ohne Sonderweg, aber mit offenem Herzen.

Avatar sf | May 16, 2025

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